Mentale Gesundheit
Psychische Gesundheit
Was ist das? Wieso braucht man das?
So wie wir einen Körper haben, haben wir auch Emotionen, das gehört dazu.
Unseren physischen Körper sehen wir und wir können meist sehr gut einschätzen, wenn mit ihm etwas nicht stimmt, sei das weil wir blaue Flecken haben, eine offene Wunde, Husten usw.
Diese Informationen gehen an unser Hirn. Manchmal will unser Hirn aber nicht von Anfang an begreifen, dass etwas nicht so gut ist wie es sollte/könnte. Denn unser Hirn denkt mit und weiss, wenn wir länger ausfallen, z.B. wegen einem Armbruch, dann könnte das bedeuten:
A) Lohneinbusse
B) Mehr Arbeit, wenn wir zurück sind und
C) Keine Sicherheit für die eigene Stelle.
Das sind die Erfahrungen, die Personen in unserem Umfeld gemacht haben.
Bei unseren psychischen Emotionen reagiert unser Hirn genau gleich, denn es erhält dieselben Bilder wie bei einer physischen Einschränkung.
"Ich darf auf der Arbeit nicht fehlen, sonst verdiene ich weniger Geld, die Arbeit wächst mir sonst schon fast über den Kopf und mein Chef könnte mich ersetzen!"
Bilder, die wir von vergangenen Generationen übermittelt bekommen, erzeugen in uns Emotionen. Freude, Angst, Trauer, Wut usw.
Vielfach sind das jedoch Gefühle die unbewusst "einfach passieren". Wir fühlen etwas nicht ganz bewusst und somit können wir auch nicht gleich gut einschätzen, was denn nun mit unserem Körper resp. mit unserer Psyche passiert.
Sich bewusst mit der eigenen psychischen Gesundheit auseinanderzusetzen sensibilisiert uns selbst. Plötzlich verstehen wir uns selbst besser, wir bringen Verständnis auf für andere und verbessern so auch Freundschaften und Teamspirits.
Wir gehen ja auch zwischendurch ins Training: Joggen, Hanteln heben, Teamsport, das alles hilft uns, unseren Körper besser wahrzunehmen.
Wieso denn nicht auch etwas für die Psyche tun?
Niemand von uns ist unverwundbar.
Burnout und Depressionen können auch dich treffen.
Zahlen & Fakten
Aus der Statistik im Jahr 2018 & 2020.
Mehr als jede 4. Person der erwerbstätigen Personen leiden unter Stress und emotionaler Erschöpfung.
Tendenz stark steigend!
70% aller Krankschreibungen haben einen psychosomatischen Anteil.
Jüngere Erwerbstätige sind eher von Stress betroffen als ältere Personen.
Männer und Frauen sind gleichermassen betroffen.
Was ist überhaupt ein Burnout?
Burnout Gefährdete definieren sich oft über ihre Leistungen und Anerkennungen. Sie haben ein ausgeprägtes Pflichtgefühl. Dabei werden auch oft die eigenen Grenzen überschritten und ignoriert.
Wenn wir uns in einer Situation befinden, die wir nicht beeinflussen oder kontrollieren können, fühlen wir uns hilflos, ohnmächtig und geraten in Stress. Eine solche Situation kann nicht nur in der Arbeitswelt entstehen, sondern auch in unserem Privatleben. Wenn wir uns der Situation gewachsen fühlen, werden wir gestärkt aus dieser Lage herausgehen. Wenn nicht, geraten wir in Panik, es entsteht eine innere Anspannung und wir versuchen mit fieberhaftem nachdenken, eine Lösung zu finden.
Wenn es uns nicht gelingt, eine gute Lösung zu finden, gehen wir in einen (inneren) Widerstand über. Diese Widerstands-Phase kostet extrem viel Energie und schwächt den Körper zusätzlich (körperliche Symptome sind ganz individuell).
Wenn der Kopf nicht mehr kann, wälzt er es auf den Körper ab. Im Dauerzustand im Widerstand stehen erschöpft den Körper fortwährend und unsere körperlichen Anzeichen werden immer grösser. Dabei rückt die eigentliche Stresssituation total in den Hintergrund und die Wahrnehmung wird unterdrückt. Wir fragen uns, wieso es uns so schlecht geht und beschäftigen uns nur noch mit unseren Symptomen. Hier beginnt das Burnout.
Die körperliche Schwächung offenbart sich mehr und mehr und bestimmt immer öfters den Alltag. Gedanklich sind wir nur noch bei uns selbst. Wutgefühle gegen uns selbst kommen hoch, vereint mit Hoffnungs- und Sinnlosigkeit im Leben. Der Bezug zu uns selbst ist kaum mehr vorhanden.
Was hier so "einfach" erklärt ist, ist ein langer Prozess. Es entwickelt sich über mehrere Monate, zum Teil sogar Jahre!
Wenn wir bereits in einer frühen Phase eine kritische Situation erkennen, reichen bereits wenige Sitzungen aus, um ein Burnout abzuwenden. Je fortgeschrittener die Situation ist, desto schwieriger und länger geht es, wieder herauszukommen. Im schlimmsten Fall kann ein Burnout sogar für lange Zeit zur totale Erwerbsunfähigkeit führen!
Wie gross ist DEIN Burnout-Risiko?
Von den Psychologen und Burnout-Forschern Ayala M. Pines, Elliot Aronson und Ditsa Kafry wurde ein Test zur sogenannten "Standortbestimmung" entwickelt.
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Präventionstipps
Kenne dich selbst
Lote deine (physischen und psychischen) Grenzen aus. Finde heraus wo sie sind und überschreite sie nicht, respektiere sie.
Erkenne deine Bedürfnisse und setzt sie um.
Ansprüche richtig setzen
Sei zufrieden mit deinem Leben und deiner Situation. Niemand ist perfekt, auch du nicht und das ist gut so, denn so entsteht Individualität. Du bist gut so wie du bist, denn nur du bist so und du hast deine eigenen Talente und Fähigkeiten.
Nein sagen
Lerne, Nein zu sagen. Du musst nicht alles dafür tun, um jedem zu gefallen. Du kannst auch dazugehören, wenn du etwas mal nicht machst und zu dir selbst stehst.
Hilfe zulassen
Nach Hilfe zu fragen ist keine Schande, so zeigst du Grösse. Es zeigt anderen, dass du weisst, wo deine Grenzen sind.
"Einer geht noch" ist kein Selbstschutz und könnte genau der eine sein, der zu viel ist.